Grundlegend für das künstlerische Werk Kyra Spiekers ist ihre analytische wie auch poetische Auseinandersetzung mit Raum und Licht. Eine klare Ordnung, gepaart mit dem Ausdruck höchster Ästhetik, prägt die minimalistischen Objekte der Künstlerin. Dass ihre Porzellan- oder Steinzeug-Arbeiten teilweise Partner aus anderen Materialien besitzen, erhöht deren Aussage.
Der Mehrzahl ihrer aktuellen Reliefs oder freistehenden Plastiken liegt ein von ihr entwickeltes Modul zugrunde, dessen Variabilität sie auf verschiedene Weise auslotet. Solitär oder addiert, gereiht oder geschichtet, weiß oder farbig gestaltet, geschlossen oder geöffnet – immer wieder findet die Künstlerin neue geometrische Konstruktionen, in denen sich das Modul als ordnendes Element erkennen lässt.
Bewusst bezieht Kyra Spieker das Licht als Gestaltungselement mit ein. Seine sich während des Tagesverlaufs ergebenden Veränderungen verleihen den Oberflächen ihrer Objekte sensible Unterschiede in der Erscheinung. In der Beobachtung dieses Phänomens ergeben sich Augenblicke meditativer Intensität.
Gudrun Schmidt-Esters, Leiterin des KERAMIONs, 2017